12 Enterprise Patterns

Enterprise Patterns (Unternehmensmuster) sind Design Patterns, die speziell auf die Lösung von Problemen und Herausforderungen in der Anwendungsarchitektur auf Unternehmensebene ausgerichtet sind. Während sich herkömmliche Design Patterns in der Regel auf allgemeine Probleme in der Softwareentwicklung konzentrieren, adressieren Enterprise Patterns komplexere Themen, die typischerweise in großen, verteilten und skalierbaren Unternehmensanwendungen auftreten. Diese Muster behandeln spezifische Anforderungen wie Transaktionsmanagement, Sicherheit, Datenzugriff, Verteilung von Komponenten, Integration verschiedener Dienste und Systeme sowie das Management von Geschäftsprozessen.

12.1 Kategorien von Enterprise Patterns

Enterprise Patterns können in verschiedene Kategorien eingeteilt werden, die sich auf spezifische Aspekte der Unternehmensanwendungsentwicklung beziehen:

12.2 Bedeutung von Enterprise Patterns

Enterprise Patterns spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Unternehmensanwendungen, da sie:

12.3 Anwendung von Enterprise Patterns

Die erfolgreiche Anwendung von Enterprise Patterns erfordert ein tiefes Verständnis der spezifischen Probleme, die in einem Unternehmenskontext auftreten, sowie der Ziele und Anforderungen der jeweiligen Anwendung. Wie bei allen Design Patterns ist es wichtig, das richtige Maß zu finden und Muster nicht übermäßig oder ohne klare Begründung einzusetzen, da dies zu unnötiger Komplexität führen kann. Entscheidend ist, dass die Auswahl und Implementierung von Enterprise Patterns im Einklang mit den Geschäftszielen und technischen Anforderungen des Unternehmens stehen.

12.4 Layered Architecture (Schichtenarchitektur)

Anwendung: Trennt die Verantwortlichkeiten einer Anwendung in individuelle Schichten, wie Präsentation, Geschäftslogik, Persistenz und Datenzugriffsschichten. Diese Trennung fördert die Unabhängigkeit und die Wiederverwendbarkeit der Komponenten.

12.5 Service-Oriented Architecture (SOA)

Anwendung: Ermöglicht die Kommunikation zwischen lose gekoppelten, wiederverwendbaren und unabhängigen Services, die jeweils eine spezifische Geschäftsfunktion erfüllen. SOA fördert die Interoperabilität und die flexible Integration verschiedener Systeme und Technologien.

12.6 Microservices Architecture

Anwendung: Zerlegt eine Anwendung in eine Sammlung kleiner, unabhängiger Dienste, die spezifische Geschäftsziele erfüllen und über leichte Protokolle kommunizieren. Diese Architektur erhöht die Agilität, Skalierbarkeit und Verfügbarkeit von Anwendungen.

12.7 Domain-Driven Design (DDD)

Anwendung: Konzentriert sich auf die Komplexität in der Domäne oder dem Kerngeschäft, indem es ein Modell der Domäne erstellt, das die Geschäftslogik genau widerspiegelt. DDD fördert die Zusammenarbeit zwischen technischen und nicht-technischen Teammitgliedern, um ein tiefes Verständnis der Domäne zu erlangen und zu erhalten.

12.8 Event-Driven Architecture (EDA)

Anwendung: Eine Architektur, die auf Ereignissen basiert, bei der Zustandsänderungen als Ereignisse betrachtet werden, die von verschiedenen Teilen des Systems erfasst und verarbeitet werden können. EDA ermöglicht hohe Flexibilität und Entkopplung von Systemkomponenten.

Diese Enterprise Patterns bieten Rahmenwerke und Methoden, um die Entwicklungsprozesse in großen und komplexen Umgebungen zu leiten, die Wartbarkeit und Skalierbarkeit der Anwendungen zu verbessern und eine effiziente Zusammenarbeit innerhalb des Entwicklungsteams und mit Stakeholdern zu fördern.